Pfandsysteme für eine nachhaltige Zukunft
Jeder von uns hat schon einmal Pfandflaschen zurückgebracht. Jeder von uns hat sich schon einmal etwas zu essen liefern lassen oder sich einen Kaffee-to-go geholt. Ob Pfandsysteme und Takeaway miteinander vereinbar sind? - Ja!
Im folgenden Artikel stellen wir dir verschiedene Pfandsysteme vor:
Vytal, Recup, Cuna
Eines haben die drei Pfandsysteme gemeinsam: Ihre Produkte sind nachhaltig und ihr Ziel ist es, Ressourcenverschwendung zu vermeiden. Den Kunden soll es ermöglicht werden, ihr Essen oder ihre Getränke mitzunehmen, ohne dabei Müll zu verursachen. Alle beschriebenen Behälter können außerdem über 500 mal genutzt werden, werden anschließend recycelt und sind spülmaschinen- und mikrowellengeeignet.
Der Faktencheck zeigt uns, dass es in Deutschland jährlich 281.000 Tonnen Einwegmüll gibt, dabei handelt es sich bei 60% um To-go Essensverpackungen.
Vytal
Das Pfandsystem Vytal umfasst nachhaltige Bowls und Cups, sodass der Kunde sich sein Essen oder seine Getränke in diesen Behältern mit nach Hause nehmen kann. Bambule's Chillistube, die bei der Schnitzeljagd in Köln vertreten sind, machen sich die Vytal Behälter zu nutze und tragen somit auch ihren Teil dazu bei, den Einwegmüll zu reduzieren.
Wie funkioniert das System?
Vytal stellt seinen Kunden eine kostenlose App zur Verfügung. Nach erfolgreicher Registrierung kann dort nach teilnehmenden Partnern gesucht werden. Die gewünschten Speisen können über Vytal, die eigene Website des Restaurants oder über Portale von Drittanbietern bestellt werden. Um dort auch ein Vytal-Behältnis zu erhalten, sollte dies in der Bestellung in den Kommentaren angegeben werden. In der App hat jeder Nutzer einen persönlichen QR-Code. Auch besitzt jedes Behältnis einen eigenen Code. Bei deiner Bestellung werden diese beiden Codes miteinander verknüpft.
Vytal kann auch ohne App genutzt werden. Dafür wird eine Offline-Karte zur Verfügung gestellt, die für einmalig 10€ bei den teilnehmenden Partnern erworben werden kann.
Wie funktioniert die Rückgabe?
Das Pfandsystem Vytal stellt zwei Arten der Rückgabe zur Verfügung: Die Behälter können in einem der teilnehmenden Läden abgegeben oder den Kurierfahrern mitgegeben werden, sofern der Kurierfahrer von dem Restaurant gesendet wird. Bei Lieferdiensten wie Lieferando funktioniert dies nicht. Wer die Behälter zurückbringt oder in welches teilnehmende Restaurant du für die Rückgabe gehst, ist irrelevant, da bei der Rückgabe lediglich der QR-Code der Bowl oder des Cups erforderlich ist.
Die Schalen müssen bei der Rückgabe nicht vollständig gespült sein. Es wird lediglich darum gebeten, dass das Behältnis bei einer längeren Ausleihdauer als 24 Stunden, ein Mal mit Wasser durchgespült wird.
Welche Kosten sind zu erwarten?
Neben dem Preis deiner Speisen fallen bei diesem Pfandsystem keine zusätzlichen Kosten an. Die Behältnisse sind 14 Tage kostenlos auszuleihen. Anschließend gehören die Schalen dir, was bedeutet, dass sie nach dieser Zeit gekauft werden müssen. Die Bowl kostet 10€, der Cup 4€. Aus diesem Grund wird in der App ein Zahlungsmittel hinterlegt. Wenn du jedoch schon merkst, dass du es innerhalb der Rückgabezeit nicht schaffst, kannst du für eine Gebühr von 1€ die Frist um sieben Tage verlängern. Eine Verlängerung nach Ablauf der Zeit ist nicht mehr möglich.
RECUP
Bei dem Recup Pfandsystem handelt es sich um ein Pfandsystem für Coffee-to-go Becher. Neben dem Recup bietet das Unternehmen auch Rebowls an. Das System gleicht dem der Recups, nur handelt es sich hierbei um Behältnisse für Speisen.
Auch Gastronomen der Schnitzeljagd wie Herr Knillmann am Quadenhof aus Düsseldorf möchte nachhaltiger agieren und verwenden daher das Recup Pfandsystem.
Wie funktioniert das System?
Der Recup-Becher befindet sich immer schon dort, wo Kaffeeliebhaber ihren Coffee-to-go bestellen wollen. Die Entscheidung, ob der Kunde einen nachhaltigen Becher, von dem mehrere Größen verfügbar sind, nutzen möchte, kann also ganz spontan im Café fallen, da der Becher nicht von zu Hause mitgebracht werden muss. Auch hier gibt es eine kostenlose App, in der dir alle verfügbaren Partner angezeigt werden. Eine Anmeldung oder ähnliches ist nicht erforderlich.
Wie funktioniert die Rückgabe?
Der Becher kann in einem der teilnehmenden Läden zurückgegeben werden. Es muss nicht die Ausgabestelle sein, in der der Kaffee erworben wurde.
Welche Kosten sind zu erwarten?
Für den Coffee-to-go Becher muss ein Pfand von 1€ hinterlegt werden, der selbstverständlich bei der Rückgabe wieder ausgehändigt wird. Wer seinen To-go Becher mit einem Deckel möchte, muss diesen käuflich für 1,3€ erwerben, da dieser nicht Teil des Pfandsystems ist. Grund dafür ist, dass Recup Wert darauf legt, möglichst wenige Ressourcen zu verbrauchen und unkomplizierte Lösungen anzubieten.
Cuna
Nachhaltigkeit wird bei dem Pfandsystem Cuna besonders groß geschrieben. Die Mehrwegbecher- und Bowls sind aus biobasiertem Kunststoff hergestellt, werden lokal produziert und inhouse recycelt. Cuna verwendet biobasierten Kunststoff, was bedeutet, dass die Mehrwegbehälter pflanzlicher Natur sind, hier zuckerbasiert. Dieses Material wird verwendet, da herkömmliche Kunststoffe zwar langlebig sind, jedoch auch aus Erdöl produziert werden. Die Entsorgung dieser Kunststoffe führt hauptsächlich dazu, dass CO2 freigesetzt wird. Da Cuna einen anderen Weg gehen möchte, bestehen ihre Behälter zu 94% aus pflanzlichen Rohstoffen und weisen daher eine negative CO2-Bilanz auf.
Wie funktioniert das System?
Die Becher und Bowls können bei einem teilnehmenden Café zu den Speisen und Getränken bestellt werden.
Wie funktioniert die Rückgabe?
Die Mehrwegbehälter können ausschließlich ebenfalls bei einem teilnehmenden Partner zurückgegeben werden.
Welche Kosten sind zu erwarten?
Um nachhaltig unterwegs zu sein, hinterlässt du bei deiner Bestellung einen zusätzlichen Pfand von 2€ für die Becher und 5€ für die Bowl.
Weitere Pfandsysteme:
Neben den oben genannten existieren unter anderem noch folgende, weitere Pfandsysteme: Relevo, CUPFORCUP oder reCIRCLE. CUPFORCUP hat beispielsweise ein Mehrwegsystem in Kooperation mit Burgerking.
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Bildquellen: ©RECUP
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