Simply Vegan – einfach saisonal kochen
Simply Vegan gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen veganen Blogs. Seit 2012 präsentieren Sebastian Schwarz und Tamara Münstermann-Pieta selbst entwickelte Rezepte für jedermann. Auf ihrem dazugehörigen Instagram-Account folgen ihnen inzwischen mehr als 22.000 Menschen, ihrer Facebookseite über 47.000. Getreu des Namens des Blogs legen die beiden viel Wert darauf, einfache Gerichte zu kreieren. Denn noch immer assoziieren viele Menschen mit der veganen Küche entweder eine mit künstlichen Ersatzprodukten oder eine, für die sehr viel Aufwand betrieben werden muss. Dabei kann veganes Kochen so simple sein!
Ende 2016 veröffentlichten Tamara und Sebastian ihr erstes Kochbuch im GrünerSinn-Verlag mit dem Titel „Simply Vegan – 90 einfache vegane Rezepte für jeden Tag“. Knapp vier Jahre später folgte mit „Simply Vegan - einfach saisonal kochen“ der nächste Kochbuchstreich, in dem 100 neue alltagstaugliche Rezepte für eine bunte pflanzliche Küche vorgestellt werden.
Gut für die Umwelt – gut für den Menschen
Die Idee zu einem Kochbuch mit saisonalem Schwerpunkt kam durch den eigenen (Miet-)Garten: „Seit drei Jahren baue ich in einem gemieteten Garten auch selber Obst und Gemüse an. Das hat mich natürlich vermehrt dazu inspiriert viel aus saisonalem und regionalem Obst und Gemüse zu kochen und hat da tatsächlich einen neuen Schwerpunkt gesetzt“, erzählt Co-Autor Sebastian. Denn jeder, der selbst schonmal etwas angebaut hat weiß, dass sich der Speiseplan automatisch dem anpasst, was die Natur bereithält. So werden die meisten Hobbygärtner Zuchhini-, Gurken-, oder Tomatenschwemmen nur zu gut kennen. Doch es muss nicht immer nur das selbst angebaute Gemüse sein, auch wenn hier in der Regel das stärkste Verantwortungsbewusstsein liegt, wenn es darum geht, das Angebaute auch möglichst vollständig zu verwerten. Generell bieten saisonale Lebensmittel aus der Region eine Vielzahl an Vorteilen, die Sebastian und Tamara durch ihr neues Buch zeigen möchten: „Uns war außerdem wichtig darzustellen, dass man für eine vielseitige, vegane Küche keine Exoten und Superfoods vom anderen Ende der Welt braucht. Mit Mangold, Schwarzwurzeln, Rote Bete und Co kann man raffinierte, köstliche Gerichte zaubern, die nicht nur super gesund sind, sondern auch viel klimafreundlicher. Zu jeder Jahreszeit gibt es tolle regionale Obst- und Gemüsesorten, die viele gar nicht mehr kennen oder schätzen. Lebensmittel, die erst nach Deutschland eingeflogen werden müssen oder aus Übersee importiert werden, sind für die Umwelt natürlich nicht so toll. Das Wiederentdecken heimischer Zutaten macht wirklich Spaß und das wollen wir mit unserem neuen Kochbuch zeigen“, berichtet Sebastian.
236 Seiten saisonale Pflanzenpower
Das Buch hat ein handliches Format und wurde umweltfreundlich und ressourcenschonend produziert. Daher wurden Papiere aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet, bei den Farben handelt es sich um reine Pflanzenölfarben und der Druck fand mittels erneuerbarer Energien statt.
In dem 236 Seiten dicken Kochbuch warten 100 Rezepte – jeweils 25 pro Jahreszeit – darauf, nachgekocht zu werden.
Für einen guten Gesamtüberblick sorgt das vierseitige Inhaltsverzeichnis, in dem auf jeder Seite die Rezepte einer Jahreszeit vorgestellt werden. Und zwar nicht einfach nur mit dem Namen des Rezeptes und der dazugehörigen Seitenzahl. Hier gibt es zu jedem Gericht direkt ein kleines Foto, sodass man auf den ersten Blick gucken kann, was einen anlacht. Außerdem wurde jede Jahreszeit mit einer zu ihr passenden Farbe ausgestattet, die sich durch die gesamte Gestaltung des Buches zieht. Etwa in der Farbe der Überschriften, als Hintergrundfarbe von Info-Kästchen oder als bunter Trennstrich zwischen der Zutatenliste und der Anleitung für die Zubereitung. Das Layout des Buches hat übrigens Sebastian gemacht, während sich beide um die Rezeptentwicklung und um die dazugehörigen Fotos gekümmert haben. Da wurde mal allein gekocht, angerichtet und fotografiert und mal zusammen. Da es sich bei allen 100 Rezepten um Gerichte mit regionalem und saisonalem Schwerpunkt handelt, dauerte die Arbeit an dem Buch in etwa ein Jahr.
Jedes Rezept kommt mit einem ganzseitigen Farbfoto auf der gegenüberliegenden Seite daher. Kleine Icons oben rechts zeigen auf einen Blick, ob das Gericht glutenfrei, sojafrei oder nussfrei ist. Außerdem steht unter jeder Überschrift die Portionsgröße und die ungefähre Zubereitungszeit, was die Planung denkbar einfach macht. Viele Rezepte werden durch Infokästchen ergänzt, in denen alternative Zutaten vorgeschlagen werden, Lebensmittel Know-How geteilt wird oder Tipps gegeben werden, was man zu diesem Gericht besonders gut essen könnte.
100 neue Rezepte
Alle Rezepte, die in diesem Buch abgedruckt sind, wurden komplett neu für das Kochbuch entwickelt. Inzwischen gibt es aber auch das ein oder andere Rezept auf dem Blog, das Lust auf Mehr macht. Etwa die Tomaten-Paprika-Kaltschale mit Sonnenblumenkernen oder der Wassermelonen-Gurkensalat.
Als wir das Buch durchgeblättert haben, sind wir als allererstes an dem Erdnusstofu hängen geblieben. Und allein der Gedanke daran, lässt uns beim Schreiben dieser Worte das Wasser im Munde zerlaufen. Für den Erdnusstofu wird Naturtofu gewürfelt und in einer Marinade aus Erdnussmus, Sojasauce, Limettensaft, Salz und Öl mariniert und schließlich knusprig angebraten. Es handelt sich dabei um eine super leckere, schnelle und einfache Zubereitungsmethode von Tofu, die man natürlich in Kombination mit dem eigentlichen Rezept, nämlich einem Frühlingscurry, essen kann, aber auch zu vielen anderen, vor allem asiatischen Gerichten. Ebenfalls bereits getestet und für mehr als gut befunden ist das Rhabarber-Crumble, das so lecker wie einfach ist und daher auch morgens als schnelles Frühstück eine Option ist.
Es ist das Eine, aus einer Vielzahl fremder Rezepte Lieblinge zu küren, aber etwas ganz anderes, wenn man die Rezepte selbst entwickelt hat und dementsprechend jedes Rezept nach dem eigenen Gusto ist. Kein Wunder also, dass Co-Autorin Tamara auf die Frage nach ihrem Lieblingsrezept das Folgende geantwortet hat: „Oh das ist schwer zu beantworten. Im Sommer mag ich total gerne frische Salate. Da gehören der Spargel-Salat und der Blumenkohl-Tabouleh zu meinen Favoriten. In der kalten Jahreszeit kommen öfter der Kartoffel-Rote-Bete-Eintopf und das Rosenkohl-Maronen-Curry auf den Tisch. Bei kalten Temperaturen mag ich es gerne deftig.“
Sebastian bevorzugt in der warmen Jahreszeit die grüne Sommerpizza mit Pfirsichen und Spinatpesto, weil dieses Rezept zeigt, dass eine Pizza nicht immer klassisch daher kommen muss und man auch mit anderen Zutaten jenseits von Tomatensauce und Schmelzkäse köstliche Kombinationen kreieren kann. Seine liebste Jahreszeit in Punkto Essen ist allerdings eine andere: „Kulinarisch bin ich totaler Herbst-Fan und liebe alles mit Kürbis. Unsere herbstliche Bowl mit Kürbis und Fenchel ist da genau das Richtige!“
Aller guten Dinge sind 3
Auch wenn man als veganer Hobbykoch mit den insgesamt 190 Rezepten aus den ersten beiden Kochbüchern von Simply Vegan ja erstmal versorgt ist in Punkto nachkochen und der Blog viele weitere Rezepte bereithält, haben wir abschließend gute Neuigkeiten für dich! Denn die Planungen für ein drittes Kochbuch stehen bereits in den Startlöchern, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nichts Genaueres dazu gesagt werden kann. „Es macht uns einfach total viel Spaß und ist immer ein tolles Gefühl das fertige Buch dann in den Händen zu halten“, erzählt Sebastian. Können wir verstehen, denn uns macht es auch großen Spaß diese besonderen Bücher in den Händen zu halten – vom Stöbern, Nachkochen und vor allem Essen ganz zu schweigen!
Copyright: Sebastian Schwarz und Tamara Münstermann-Pieta.
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